Neue Reise, neues Glück, neuer Blog!

Juli 2015

Wie die Zeit vergeht! Gestern noch in Russland, heute schon in den USA. Meine Zeit als Lektorin der Robert Bosch Stiftung in Jakutsk ist leider schon vorbei. Mittlerweile bin ich schon fleißig am reisen. Zuerst Kamtschatka, jetzt Alaska, dann weiter an die Westküste, um von dort an meine Südostasien-Reise zu beginnen. Es folgen also noch ein paar spannende und aufregende Monate. Wen es interessiert, würde ich gerne weiterhin auf dem Laufenden halten. Allerdings nicht mehr länger auf meinem Sibirien-Blog. Fortan könnt ihr meine Bilder und Erzählungen auf der folgenden Seite lesen:

http://sabrinastraveljournal.com/

Die ersten Artikel mit unendlich vielen Bildern sind bereits online. Also viel Spaß beim Lesen und Stöbern 🙂

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Winter im Sommer in Buluus

Gar nicht weit von Jakutsk entfernt liegt Buluus, ein Ort, an dem immer Eis liegt – auch noch bei 39 Grad Außentemperatur. In einem windigen Tal liegt das ganze Jahr über Schnee und Eis.  Ob Sonne oder Regen, der Schnee bleibt liegen. 365 Tage lang.

Sacha tanzt!

Traditioneller jakutischer Tanz mit den dazu gehörenden Kleidern und dem unverkennbaren Schmuck ist wahrlich eine Augenweide! Dazu der Wohlklang aus in Trance versetzenden musikalischen Klängen der Maultrommel…. Alles im Einklang mit der Natur: Die Sonne anbeten und mit Birkenästen tanzen. Einfach nur unvergleichliche Bräuche und Traditionen!

Nordische Naturnoblesse

62° 2′ 0″ N, 129° 44′ 0″ E

06.06.2015 – Es wird nicht mehr dunkel. Die Weißen Nächte umhüllen den hohen Norden in nicht mehr enden wollende Tage mit ewigen Scheinsonnenuntergängen und kurzen Stunden der Dämmerung – erst Abendrot, dann Morgenblau. Ein fließender Übergang zwischen 01:00 und 02:00 Uhr in der zum Tag gewordenen Nacht.

Die innere Uhr ist vollkommen verstellt. Man fühlt sich so wach wie noch nie und findet nur schwer in den Schlaf. Es scheint sich kein Tiefschlaf mehr einzustellen. Eher ein halb wacher, halb schläfriger Schlummerzustand.  Und selbst das auch nur für wenige Stunden. Der Körper findet beim Fehlen der Nacht einen scheinbar ganz eigenen, neuen natürlichen Rhythmus. Über den ganzen Tag und die ganze Nacht verteilt immer mal wieder für zwei Stunden in diesen wirren Halbschlaf einkehren, um dann zwischen luziden Träumen und Realität mit erneuter Energie weiter durch den Tag und die Nacht zu gehen. Ein wahrlich einzigartiger Zustand des Seins….

Und die Natur scheint ebenso verwirrt zu sein. Mal scheint die Welt über Jakutsk unterzugehen, mal bildet sich nach einem Regenschauer eine Lichtsäule über dem Horizont und ein anderes Mal scheint der Himmel zu brennen…

Sacha, der Sommer ist da!

Am 22.05.2015 war es soweit. Der Sommer hat offiziell in der Republik Sacha begonnen. Und obwohl davor und danach noch nachts Schnee gefallen ist, erwacht die Natur allmählich wieder zum Leben. Ende Mai. Das Gras erhält sein Grün zurück, Bäume und Blumen beginnen zu blühen. Allen voran der Frühlingsblüher „под снегом“ – „Unter Schneechen“. Der Name erklärt sich von selbst. Auch wenn noch Schnee liegt, beginnt dieses schöne Blümchen schon zu blühen. In Jakutsk ist der Frühjahrsblüher gelb, im hohen Norden lila und im Osten weiß.

Und um sich auch ein Bild von dem zum Leben erwachenden Jakutsk von oben zu machen, ging es gemeinsam mit ein paar der Studierenden des 3. Studienjahres auf den „Hill of Love“.

Und weil das Wetter nun immer besser wird, kann man durchaus auch einmal einen Tag im Freien verbringen. So zum Beispiel in einem der nahe gelegenen Dörfer – Hamagatta (Хамагатта). Einfach mal die Sonne und die unendliche Stille genießen. Spazieren gehen. Schamanen-Häuser begutachten. Schaschliki machen. Spaß haben. Da werden sogar ein paar Energyzer-Spiele („W(arm)ups“) ausgepackt, die man für seine Auslandsaufenthalte und Lehrtätigkeiten irgendwann einmal gelernt hat – anstelle von Schere, Stein, Papier wird Ritter, Prinzessin, Drache mit Ganzkörpereinsatz gespielt; Schaukelstuhl („Rocking Chair“) oder Flüsterpost deluxe auf Jakutisch, Russisch, Französisch, Japanisch und Deutsch.

 

 

Eine eisgebrochene Lena

Hurra, hurra! Der größte und längste Fluss Jakutiens, die wunderbare und wunderschöne Lena, monatelang aufgrund eisiger Temperaturen Meter tief gefroren, ist nun endlich gebrochen! In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai war es soweit! Große Eisstücke treten nun ihren langen Weg in Richtung Arktisches Meer an. Teile des Eises stranden am Rande und bilden einzigartige Eisformationen, die noch für einige Tage zu bewundern sind – bis sie wieder eins mit dem Wasser werden. Aufgrund des Eisbruches sind die Temperaturen in Jakutsk und Umgebung wieder leicht gesunken und starke Windböen ziehen über die Stadt. Aber nur noch wenige Tage und die Hitze wird die harte und lange Arbeit des Winters übernehmen und die Bewohner Jakutiens mit ganz anderen Extremen konfrontieren… Es bleibt spannend 😉

Wie die Zeit vergeht…

02.01.2015

Neue Jahreszahl, neue Erlebnisse. Man ist gespannt, was dieses Jahr so mit sich bringen wird…

Doch zunächst liegen drei sehr ereignis- und abwechslungsreiche Wochen in Deutschland hinter mir. Berlin, Frankfurt, Freiburg, Karlsruhe, Landau, Pfalz. Von einer Lebenswelt in die nächste. Das Ende eines alten Jahres, der Beginn eines neuen. Begegnungen mit Freunden, Wiedersehen mit der Familie, Kennenlernen neuer Bekanntschaften. Ein rundum gelungener Sommer-Weihnachts-Urlaub.

(Sommerlich leider nicht ganz so wie erhofft – siehe Bilder. Mit mir kam auch der Wintereinbruch. Urlaub auch nicht wirklich. Denn so schön das volle Programm auch war, erholsam geht anders.)

An Eindrücken und Erlebnissen wird es jedenfalls erstmal nicht weniger. Denn bevor es zurück in die Stadt des ewigen Winters geht: next stop – Москва !

 

Ein kleiner Denkanstoß für zwischendurch…

09.10.2014

Wer hätte gedacht, dass ich so viel zu tun haben werde, dass ich noch nicht einmal dazu komme meine geliebten Blogeinträge zu pflegen? Es fehlt noch ein Artikel zu meinem Kurztrip in das wunderschöne Nowosibirsk und ein Artikel über den grandiosen Musical-Wettbewerb der Studienanfänger meines Lehrstuhls für regionale Studien und ausländische Sprachen. Das Wochenende ist auch schon voll verplant. Da wird es dann um den Inhalt eines weiteren ausstehenden Artikels gehen: Irgendwo im Nirgendwo traditionell Schaschlik zubereiten und verspeißen -das wird eine besonders interessante Erfahrung für meiner einer als Vegetarier… Aber Einladungen sollte man folgen!

Jedenfalls hier zumindest der heutige Spruch meines Reisebegleiters, der mir ein ganz bestimmtes Gefühl zurück in Erinnerung gerufen hat, welches mich damals zu meiner Reiserei und Affinität für das Ausland bewegt hat… Träume sind eben zum leben da 🙂

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Impressionen vom Weltuntergang

August 2014

Während der einwöchigen Sommerakademie in Stuttgart ging es für einen Nachmittag auf einen kleinen Wanderausflug auf die Burg Hohen Neuffen. Leider spielte die Woche über das Wetter mehr als verrückt, weshalb wir uns auf plötzliche Regenschauer einstellen mussten. Zwar gab es jede Menge kalte und nasse Füsse, dafür jedoch auch richtig tolle Bilder. Seht selbst:

Abschied nehmen

08.08.2014

Und plötzlich geht alles ganz schnell. Der letzte Arbeitstag, das Visum ist beantragt, der Flug gebucht. Jetzt vergehen die Tage wie im Flug. Die Zeit ist begrenzt. Man steckt mitten in der Abschiedsphase, hat es aber noch immer nicht realisiert. Auf einmal wird das bisherige Leben in Kisten gepackt. 20 Kartons mit 26 Jahren Leben drin. Der Kopf weiß, dass man nur noch wenige Tage hat bis es in ein neues Leben geht. Dann sind drei Jahre Berlin auch schon wieder vorbei. Als hätte jemand mit dem Finger geschnippt. Doch das Gefühl bald zu gehen und sich in einer neuen Umgebung, einem anderen Land, einer anderen Kultur zu befinden, ist noch nicht angekommen. Zu sehr ist man mit dem abarbeiten der ständig länger werdenen To-do-Liste beschäftigt. Ein Punkt erledigt, zwei neue werden hinzugefügt. Zu wenig Zeit verbleibt um sich mit dem Abschied zu beschäftigen; der Stadt, die man mit jedem Tag mehr lieben gelernt hat, den besonderen Menschen, denen man im Laufe der Zeit begegnet ist, Lebewohl zu wünschen. Man kann noch nicht einmal „Auf Wiedersehen“ sagen –denn wer weiß, wo man nächstes Jahr sein wird. Vorerst war’s das mit Berlin. Leider. Mein Zuhause wird bald ein anderes sein.

In einem Jahr kann so viel passieren. Heute vor einem Jahr –am 08.08.2013– haben mich meine beiden SoWi-Mädels noch vom Flughafen Schönefeld abgeholt. Da bin ich gerade wieder nach Berlin zurückgekehrt. Mal eben ein Auslandssemester in Helsinki, ein Praktikum in Bukarest, und abschließend einen Traumurlaub in Israel gemacht. Acht Monate unterwegs. Jede Menge neue Eindrücke, Gedanken und Erfahrungen im Gepäck. Wer hätte gedacht, dass ich gerade ein Jahr später wieder Kisten packen würde –doch diesmal nicht unter der Prämisse, dass ich wiederkehre, diesmal heißt es bis irgendwann. Vielleicht. Vor einem Jahr bin ich nach Berlin zurückgekommen, heute feiere ich meinen Abschied. Ein seltsames Gefühl. Auf der einen Seite fühlt man sich frei und freut sich auf das, was jetzt kommt, was einen erwarten wird, das Ungewisse, das Unbekannte. Auf der anderen Seite würde man gerne noch ein paar mehr Tage, ein paar mehr Wochen haben, um von dem Gewissen, dem Bekannten richtig Abschied nehmen zu können. Die wunderbare Zeit, die vielen Erlebnisse, die man hatte, gebührend zu verabschieden, um sich voll und ganz auf das Neue einlassen zu können. Da nun aber alles so schnell geht und man sich leider nicht mehr Zeit wünschen kann, muss eben alles im Schnellverfahren gehen –und plötzlich sitzt man im Flieger und realisiert erst, dass man jetzt tatsächlich weg geht.

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Höchste Zeit ist’s: Reise, reise!“ (Wilhelm Busch)

Nimm dir Zeit zum Träumen und Raum zum Leben. Folge dem Weg, auf dem dein Herz dich trägt.“ (Postkarte von Mama)

Hier ein paar Eindrücke von den letzten Tagen in Berlin: